Beda Findling

Beda Findling macht Musik, um sich auf das Leben einen Reim zu machen. In seinen Texten erforscht er feinfühlig Spannungsfelder, die uns allen bekannt, und doch nur schwer zu beschreiben sind. Mit Anti-Folk in Lo-Fi Ausführung werden Zuhörende in eine behagliche Zimmerwelt transportiert, in welcher die Schönheit einfacher Songs und Experimentierfreude nebeneinander aufblühen.

Der Song "Stepoutsider" (VÖ 20.10.2023) erscheint als Vorabsingle zur EP "Glad Day". Der leichtfüssige Track baut auf einem minimalistischen Drumloop, einer drahtigen Gitarre und einem lauwarmen Synth-Bett auf. Darüber erklärt Findling mit seinem ins Erzählerische tendieren Gesang: "A stepoutsider steps outside the maze, and over the moon he ran onto the meadow.". Es ist ein Plädoyer dafür, seiner eigenen Intuition und Lust zu vertrauen und sich von destruktiven Selbstbildern zu verabschieden.

Als Gitarrist und Sänger von Soybomb war Beda vor einigen Jahren bereits ziemlich umtriebig. Nachdem die Band sich Ende 2020 eine unbestimmte Auszeit nahm, kam er dem Bedürfnis nach, seiner musikalischen Identität einen eigenen Platz zu schenken. So kam er zurück zur Arbeit am Laptop in den eigenen vier Wänden, wie er es einst als Teenager tat, als er sich in die Musik verliebte. Beda Findling gab im Dezember 2022 seinen ersten Auftritt im Helsinki in Zürich und die Leute hörten sehr genau hin, denn seine Texte sind dicht und auf der Bühne ist er auf eine einladende Art unberechenbar. 2023 wird er Teil des Kollektivs Red Brick Records und stellt mit "Glad Day" nun sein erstes und bislang persönlichstes Werk vor.

Die EP (VÖ 10.11.2023) vereint sechs Songs und ist eine kleine Reise durchs Innenleben des Autors. Der Grundtonus von "Glad Day" ist nur an der Oberfläche entspannt und unaufdringlich. Wer mit den Liedern zusammen etwas verlangsamt, wird überrascht, belustigt oder an Dinge erinnert, die in Vergessenheit geraten sind. Spitzige Worte, Gitarrenduelle in Miniaturform und abrupte Stilwechsel brechen immer wieder mit dem ansonsten reduzierten Freak-Slacker-Folk. Textlich führt der Autor ausführliche innere Dialoge. Kritisch, ironisch und liebevoll beschreibt er den Versuch eine gesunde Beziehung zu sich selbst aufzubauen. Ein Kunstwerk als Behauptung, dass das purste Glück eben doch von innen komme.