Die Grenzgänger

Inge Lammel, geborene Rackwitz, wurde 1924 in Berlin-Prenzlauer Berg als Tochter jüdischer Eltern geboren. Ihr Vater war Bankangestellter und leitete den Chor in der Synagoge. Seit der nationalsozialistischen “Machtergreifung” im Jahre 1933 waren sie und ihre Familienmitglieder zunehmender Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Gemeinsam mit ihrer Schwester gelang die Flucht in einem Kindertransport nach England, die Eltern und viele weitere Familienangehörige wurden deportiert und ermordet. Nach ihrer Rückkehr nach Ost-Berlin studierte sie Musikwissenschaften und erwarb sich große Verdienste um das heutige Weltkulturerbe “Arbeiterlied”. Sie war bis zur ihrer Pensionierung in der Akademie der Künste der DDR beschäftigt. Solange es ihre Gesundheit erlaubte, bemühte sich Inge Lammel um die Erforschung und Vermittlung der NS-Geschichte und des Schicksal der Pankower Juden. Für ihr Engagement erhielt sie 2012 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Michael Zachcial und Felix Kroll werden im Rahmen der Geburtstagsveranstaltung Lieder aus ihrer Geschichte und aus ihrer Sammlung singen. Inge Lammel hat ähnlich wie Wolfgang Steinitz viel dazu beigetragen, unsere Vorstellung vom Volkslied zu entmythologisieren. Buchvorstellung und Gespräch anlässlich des 100. Geburtstages von INGE LAMMEL mit politischen Liedern, vortragen von MICHAEL ZACHCIAL und FELIX KROLL von den „Grenzgängern“ EVA HACKENBERG: Tochter von Inge Lammel WOLFGANG HERZBERG: Lieder – und Rocktexter, Publizist biografischer Zeitzeugenbericht