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Su Yono Tickets, Tour Dates and Concerts

Su Yono

Carpet + Su Yono

City Club Augsburg
Konrad-Adenauer-Allee 9

Apr 27, 2024

8:00 PM GMT+2
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Su Yono Tickets, Tour Dates and Concerts
About this concert
Carpet “Collision” – Record Release Show + Su Yono 27. April 2024 Carpet is a band from Augsburg with huge influences by prog rock, psychedelic music, stoner rock and jazz. It’s like putting Motorpsycho, Jaga Jazzist, the Notwist and the Beatles in a studio to create new material together. Stylistically, the band has always pursued its very own approach. Sometimes the music is allowed to breathe freely and feel its way forward note by note, sometimes it is compressed to the maximum in driving beats and riffs. An unmistakable feel for perfectly balanced arrangements and wonderfully coherent melodies hold the whole thing together in an almost compelling way. With “Collision", Carpet recorded a strong and powerful album: “Some songs and parts were created in one go, almost from the gut, and are bursting with energy. Others were worked out down to the last detail and developed into sophisticated song structures.” The range of songs extends from raw, grungy and heavy rocking tunes to rhythmically complex songs that draw on elements of Radiohead-like minimal music and enchanting melodies. Collision releases on March 22nd (Kapitän Platte) carpetband.com | Instagram | Facebook Music: hyperfollow.com/carpet Live Videos: Selene | Shouting Florence Music Videos: Dead Fingers | Riot Kiss | One Step | Nearly Four Su Yono ist ein Trio aus München. Nun präsentieren sie ihr Debütalbum „Wellen“ auf Trikont. Hier schweben hypnotische Harmonien, Avant-Folk und Indie nebeneinander gedankenverloren durch ihren ganz eigenen Pop Kosmos. Pola Dobler (Witches of Westend), Marcus Grassl (Aloa Input) und Chris Hofbauer (Micro Circus) sind Su Yono. Synths, Bass, Drums und Vox bilden live das musikalische Konstrukt. Sie lassen sich von Outsider Pop, Electronica, Psychedelia, Kraut & No-Wave inspirieren und entlehnen Elemente aus diesen Genres, um die losen Stränge dieser Fäden zu einem mystischen, dunkelgrün geflügelten Umhang zu verweben der in blauem Honig tropft. Su Yono – Thema | Instagram
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Su Yono Biography

SU YONO »Wellen« hören und sterben!
Marcus schickt mir Aufnahmen einer neuen München-Band, ob ich denn eine Idee für einen
Namen hätte. „Susi“ sei das Alibi-in-progress, unter dem sich Marcus mit Pola zum Musizieren
verabredet. Also schlage ich vor, statt Susi doch gleich ihre echten Vornamen zu nehmen und zu
einem neuen Kunstnamen zusammenzufügen: Marcus Pola. Nein, das geht nicht, denn schließlich
gibt es noch den Chris! Am Anfang waren Marcus und Chris. Also ist Susi ein Trio, aber keiner von
den Dreien nehme sich so wichtig, den eigenen Namen zum Bandnamen zu verklären. Gut.
Daraufhin höre ich eine Weile nichts mehr von Susi.
Wochen später meldet sich Marcus, Susi sei „dead“, gestorben. Die Band hat jetzt einen neuen
Namen: Su Yono. Und Pola Dobler, die Erythropoetin, singt: Du musst gehen und weißt gar nicht
wann. Du musst leben und weißt nicht wie lang. Und weiter: Heute lieg ich noch wach in meinem
Bett. Und morgen tragen sie mich weg. Sie tragen mich hinaus, aber nicht mehr herein. Sie tragen
mich auf ewig in den Friedhof hinein. Der Tod ist ein Motiv, das sich durch alle Stücke zieht, und
ich lese den neuen Namen erstmal spanisch als „Su yo no“ – „Ihr selbst nicht“ oder „Ihr ich nicht“
und finde ihn also sehr passend. Kein Vorname, kein Selbst, nur Tod. Und die Musik ist schön wie
Engelshaar und Sternenstaub.
Wasser ist ein weiteres Motiv. Also hören wir Wasser und Tod, und ich denke an einen Satz, den
ich bei der Mailänder Dichterin Chandra Livia Candiani lese: „The sea drinks me – das Meer trinkt
mich“. Das salzige Meer, aus dem alles Leben entspringt. Und das mediterrane Meer, das so
vielen Menschen, die von einem neuen Leben in Europa träumen, das Leben nimmt. Im
Süßwasser der bayerischen Seen aber sterben nur Könige. So klingen die Wellen von Su Yono
nach Rokoko und Romantik. In ihnen schwimmt aber auch der Geist von Achternbusch, der im
Walchensee für die Atlantiküberquerung übt.
Wieder und wieder tauche ich ein in die Musik, ziehe Bahnen. Und dann bade ich in der Musik.
Dabei geschieht etwas mit mir. Die Wellen entfalten in mir dieselbe Wirkung wie Neroli. Alles
Generve entspannt sich, wird ruhig, gelöst. Ich zerfließe. Neroli, kostbares ätherisches Öl, das
seinen Namen von der sizilianischen Prinzessin Nerola trägt, die diesen Duft so liebte. Seine
Herznote bildet das Petitgrain, das per Wasserdampfdestillation aus den Blättern, Zweigen und
unreifen grünen Früchten der Bitterorange gewonnen wird. Seinen Grundton finden wir auch in
Echter Katzenminze, in der Muskatnuss, Schwarzem Holunder, Lavendel und Rosen, aber vor
Allem im Wermut.
Es ist das Erlebnis ekstatischer Verwirrtheit, das ich vom Absinth kenne und das auf dessen
Hauptbestandteil, einen Auszug von Wermut, zurückzuführen ist: Beim Hören begegnet
mir es wieder in Gestalt eines Déjà-écouté. Vielleicht ist der Grund hierfür, dass die Musik den
Sauerstoffgehalt von Höhenluft atmet. Und vielleicht verliere ich mich gleich in einem fischgrünen
Tagtraum, mit einer brennenden Kerze neben einem Totenkopf und anderen Vanitas-Motiven
auf dem Küchentisch. Einem Memento Mori aus Masken, Spiegeln, Früchten, Dosen, einer
Sanduhr und einem Echo: Gedenke der Sterblichkeit – Gestern mir, heute dir!
Oder eben Querflöte, Klarinette, Trompete und Geigen, die durch den Türspalt dringen. „I want to
fade out in the sun. I don’t belong to anyone.“ Hören, nicht gehören. Die Gegenseitigkeit von
„Mutuelle“. Das Hin- und herfließende beim Musizieren als Reziprozität, vergleichbar dem Kula,
Tausch-System der Bewohner der pazifischen Trobriand-Inseln. Diese melanesischen Inseln sind
fast kreisförmig angeordnet, zwischen ihnen werden im Uhrzeigersinn soulava getauscht,
Halsketten aus kleinen roten Muschelplättchen. In die andere Richtung, gegen den Uhrzeigersinn,
werden Mwali getauscht, Armbänder aus weißem Muschelring. Alle Gaben müssen nach einiger
Zeit weitergetauscht werden.
So höre ich in den „Wellen“ von Su Yono den komplexen, nicht gewinnorientierten Tauschhandel
der Trobriander. Höre, wie die Geber und Nehmer dabei in einer ständigen Position des
Gastfreundes zueinanderstehen. Gute Melodie ist eben doch von wert. Danke, Su Yono!
(Pico Be, Januar 2024)
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Avant Folk
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