The Ragtag Roots

Das Leben hat uns ja alle ordentlich eingespannt. Doch komme was wolle, nehmen The Ragtag Roots ihr Bad in den Bässen, sonnen sich an den Röhren der Amps und lassen sich von den Drums dort auf die Fresse geben, wo es gerade juckt. Verdammt nochmal, einmal haben sie die Songs rückwärts gespielt, da waren die Gläser wieder voll... und doch halb leer. Wenn der Blues auf der Piste der Party-Athleten Hausverbot hat, gibt es eben eine Gegendemonstration. Das ist ein guter Song, um nochmal zur Bar zu gehen. Und das ist ein guter Song, um mal den überfälligen Siegerschluck zu nehmen. „Scheisse Jungs, unsere Band gibt es schon länger als meine längste Beziehung je gehalten hat!“. „Vielleicht, weil bei uns Seitenprojekte erlaubt sind? Du Penner!“. Danke, das braucht es manchmal...



The Ragtag Roots präsentieren im Frühjahr 2018 ihr erstes Album. Dafür haben sie knapp vier Jahre zur Vorbereitung im Bandraum in Buchs (ZH) zugebracht. Und so könnte man das Album fast „Giant Baby Elephant“ oder ähnlich nennen: kein anderes Tier wird vor der Geburt so lange ausgetragen... aber: auch kaum ein anderes Junges kommt schon so ausgereift auf die Welt wie ein Elefantenjunges – was für ein Vergleich! Ragtag Roots, das sind bunt gemischte Wurzeln: drei Muttersprachen (und daher meist ein heiteres Um-Worte-Ringen auf Englisch) sowie kulturelle Missverständnisse (Are you being ironic?). Ein bunter Haufen sein bedeutet aber auch: fasziniert feststellen, dass Musik universell ist! Genauso wie wahrscheinlich auch der Wunsch, mit der Gitarre in der Hand Frauen zu beeindrucken (natürlich: in erster Linie die eigenen). Sprechen wir nicht alle eigentlich dieselbe Sprache?